Was bedeutet schwule partys in den 20ern basel

was bedeutet schwule partys in den 20ern basel

Schwule partys in den 20ern: ein historischer blick in basel

Sport betreiben, ans Limit gehen, Teil eines Teams zu sein — und dabei immer sich selbst sein zu können, ohne dass der eigene Lebensstil ständig gerechtfertigt werden muss. Was für viele Menschen ganz selbstverständlich ist, ist für queere Personen leider immer noch nicht ganz so leicht.

Von Florian Zoller. Beginnen wir diesen Artikel mit einer sehr unappetitlichen, wahren Episode aus meiner Jugendzeit: Manchmal kam es im Fussballtraining vor, dass der Trainer bei ungenügenden Pässen uns Spieler angehalten hat, keine «schwulen» Pässe zu spielen. Leider habe ich damals solch homophobe Sprüche unkritisch übernommen und reproduziert.

Was ist aber, wenn einer meiner Mitspieler homosexuell war, was ja durchaus im Bereich der statistischen Möglichkeiten lag? Wie unwohl müsste sich diese Person in solch einem toxischen Umfeld gefühlt haben, zumal man in der Jugendzeit ohnehin noch unsicher ist und die eigene sexuelle Identität erst entdeckt.

Im erwachsenen Männerfussball mag solch offen zur Schau gestellte Homophobie weniger virulent sein — zumindest ist dies die Hoffnung —, aber dennoch weiss auch ich aus eigener Erfahrung, dass hier ebenfalls schnell eine hyper-maskuline Dynamik entstehen kann, in welcher Homosexualität latent abgewertet wird und man sich selbst als heterosexueller Single-Mann teilweise erklären muss, wenn man keine Freundin hat.

So wird einer queeren Person, die doch eigentlich nur Sport betreiben und Teil eines Teams sein möchte, jegliche Freude weggenommen — und dies nur wegen den Menschen, die sie liebt. Zum Glück ist die Schweizer Gesellschaft mittlerweile progressiver geworden. Die «Ehe für alle» sowie das Adoptionsrecht für queere Menschen sind endlich im Gesetz verankert, dennoch sollte man — wie die obige Anekdote verdeutlicht — das Thema Queerfeindlichkeit nicht unterschätzen.

Aber gibt es denn keinen sportbezogenen Ort, wo queere Menschen sich nicht erklären müssen und einfach so sein dürfen, wie sie sind? In Basel existiert seit ein Verein, der bewegungsbegeisterten Menschen nicht nur die Möglichkeit gibt, Sport zu betreiben, sondern diese unabhängig ihrer sexuellen Identität so aufnimmt, wie sie sind, und queeren Menschen somit die Gewissheit gibt, dass sie weder allein noch andersartig sind.

Dieser Verein heisst «Rheinbow Basel». Damals wie auch heute geht es primär darum, queeren Menschen die Möglichkeit zu bieten, Sport zu betreiben, ohne sich erklären zu müssen. Wie ist Rheinbow strukturiert? Der Verein besitzt einen Vorstand mit einem gemischt-geschlechtlichen Co-Präsidium sowie für jede der angebotenen Sportarten sogenannte Sportverantwortliche, welche die Gruppenbetreuung übernehmen.

Alle sechs Wochen trifft sich der Vorstand und einmal im Jahr gibt es ein Treffen aller Sportverantwortlichen, inkl. Zusätzlich existiert noch eine Jahres-GV, ein Sommer-Grillfest, einen monatlichen Stammtisch in der Zischbar sowie jährlich ein gemeinsamer Wander-Event.

Dazu kommt noch das Fussball- und Badminton-Turnier im Frühling, gefolgt von einer Party in Zusammenarbeit mit den Gayties sowie einer, wie es sich für jeden Verein gehört, Mitgliedervollversammlung. Gleichzeitig ist Rheinbow aber eben doch mehr als nur ein blosser Verein.

Auch heiklere Themen werden am Treffen auf sehr respektvolle Art und Weise diskutiert, so zum Beispiel die Frage nach der Verwendung der richtigen Pronomen. Für gewisse Teilnehmende ist diese Diskussion Neuland, es herrscht teilweise eine gewisse Überforderung. Dennoch ist man offen und nimmt dieses Anliegen ernst.

So hat sich eine teilnehmende Person sehr darüber gefreut, dass der Verein sich die Mühe gibt, das Thema rund um die Pronomen sensibel anzugehen, ohne dass sich besagte Person bezüglich der eigenen Geschlechtsidentität — anders als im gewöhnlichen Alltag — ständig erklären muss.

Der einzelne Mensch darf hier so sein, wie er ist. So ist es kein Zufall, dass der Namenswechsel zu «Lesbian and Gay Sport Regio Basel» zu «Rheinbow» vollzogen wurde. Man möchte die ganze queere Community abbilden. So existiert auch eine Zusammenarbeit mit GayBasel , Rivera , Pink Cross , Rainbow Sport Zürich , LOS , habs queer basel , aber auch staatlichen Institutionen wie IG Sport Basel oder dem Sportamt Basel-Stadt.

Für Rheinbow ist es ein grosses Anliegen, sich breiter zu integrieren, junge Leute zum Mitmachen zu animieren und sich stärker mit anderen queeren Organisationen zu vernetzen. Ein Thema ist u. Für das Selbstverständnis von Rheinbow ist es wichtig, nicht mit anderen queeren Organisationen zu konkurrieren, sondern zu kooperieren.