Schwul breit berlin

schwul breit berlin

Kennedys Worte "Ich bin ein Berliner". Sein "Gay Pride"-Bekenntnis machte Klaus Wowereit berühmt - und kurz darauf auch zum Bürgermeister seiner Heimatstadt. Ein Beweis für das offene, tolerante Berlin, in dem jeder nach seiner Fasson glücklich werden darf? Und diese ist viel länger und bewegter als man denken könnte.

Vielfalt zeigen: schwul breit in berlin – akzeptanz und inklusion

Sie begann bereits im Kulturstaatsministerin Monika Grütters bezeichnete sie bereits als eine Einladung "zur Freiheit, lieben und leben zu lassen, wie es gute Berliner Tradition ist". Wie passend, dass Deutschland gerade heftig über die sogenannte "Homo-Ehe" diskutiert , die hierzulande im Gegensatz zum katholischen Irland , immernoch nicht möglich ist.

Aber dazu später. Die Geschichte der Homosexualität in Deutschland beginnt im Deutschen Kaiserreich mit der Einführung des Paragraphen , der sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts unter Strafe stellte. Die Ironie der Geschichte: "Gerade die Kriminalisierung hat dazu geführt, dass sich Widerstand bildete", sagt die Kuratorin der Ausstellung, Birgit Bosold.

Es entstand eine Art Bürgerrechtsbewegung von Berlinern, die sich offen zu ihrer Homosexualität bekannte und gegen den Paragraphen protestierte. Deutsche Psychiater machten sich daran zu belegen, dass es sich bei Homosexuellen nicht um kriminelle Perverse handelte, sondern, dass die sexuelle Orientierung angeboren sei.

Der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld gilt als Pionier im Kampf für die Rechte von Homosexuellen. Er gründete das "Wissenschaftlich-humanitäre Komitee Berlin", mit dem er offen gegen die diskriminierende Gesetzgebung des Kaiserreichs ankämpfte. Dies erzählt auch das vor Kurzem erschienene Buch von Robert Beachy "Das andere Berlin".

Selbst der Begriff "schwul" sei, so Beachy, eine Berliner Erfindung. Er gehe auf das Wort "schwül" zurück und verweise auf die "warmen Brüder". So wurden in der deutschen Umgangssprache des Jahrhunderts Männer bezeichnet, die Männer begehrten. Obwohl ursprünglich herabsetzend von der Polizei verwendet, wurde der Begriff von den Männern selbst übernommen.

Und auch der Begriff "Homosexualität" ist eine deutsche Erfindung. Es ist eines der zentralen Dokumente, die in der Ausstellung im Deutschen Historischen Museum gezeigt werden. Denn der Begriff, zusammengesetzt aus Latein und Griechisch, setzte sich als Bezeichnung für gleichgeschlechtliche erotische Liebe durch.

Und das nicht nur im Deutschen, auch auf Englisch, Französisch, Italienisch und weiteren Sprachen wird der Begriff "homosexuell" bis heute in abgewandelter Form verwendet. Nachdem Anfang des Jahrhunderts dann selbst der Hof von Kaiser Wilhelm II. Das Berlin der 20er- und 30er-Jahre ist geradezu legendär.

Trotz des bestehenden Paragraphen hatte sich eine schwul-lesbische Szene in Berlin etabliert - mit etlichen Bars, Clubs, Theatern und Zeitschriften, die offen homosexuelle zur Zielgruppe hatten - inklusive Kontaktanzeigen. Etliche Kulturschaffende der Weimarer Republik machten aus ihrer Homosexualität keinen Hehl.

Die Nazis setzten dieser Kultur der Toleranz ein brutales Ende. Die Gesetzgebung wurde verschärft, schwule Männer nicht selten verhaftet und ins Konzentrationslager verschleppt.